Großstadtdschungel

Raphael hatte sich für Hongkong noch einen Tag Elektronikshopping gewünscht. Also auf ins Getümmel. Die Stadt erscheint uns diesmal viel voller als Anfang Dezember. Könnte daran liegen, dass das chinesische Neujahrsfest kurz bevor steht. Das ist hier das Familienfest schlechthin. Wir schoben uns durch die Häuserschluchten riesiger Einkaufspassagen mit unvorstellbar vielen anderen Menschen zusammen. Das Gedränge war selbst mir irgendwann unheimlich. Nora nahm es gelassen.

Wir mussten eine ganze Weile suchen bis wir zwischen unzähligen unbezahlbaren Designerlabels und dem tausendsten Kosmetikhersteller endlich eine Mall mit Elektronikmärkten fanden. Raphael kaufte sich ein neues Handy und war glücklich und zufrieden.

Tea Time

Nach dem Mittagessen fuhren wir eine Station mit der Metro zum Expo-Gelände, denn dort stand der Besuch des Wahrzeichen Hongkongs noch aus. Am Golden Bauhinia Square war jedoch nicht die Skulptur der ewig blühenden Orchidee der Touristenmagnet sondern Nora in ihrer Kraxe. Wenn man von wildfremden Leuten gefragt wird, ob sie ein Foto mit einem machen dürfen, weiß man wie es einem Promi ergeht.

Am Hafen entlang liefen wir zum Hauptbahnhof und fuhren von dort zurück zum Hotel. An der noch geschlossenen Bar ruhten wir uns die verbleibenden zwei Stunden aus und sortierten unsere Sachen für den Flug. Nora nutzte die Zeit für ein Nickerchen.

Gegen 21 Uhr waren wir am Flughafen; Gepäck aufgeben, Ausreisedokumentation, Sicherheitskontrolle und ein langer Marsch zum Gate. Ca. zwei Stunden vor Abflug waren wir dort. Nora turnte noch eine Weile rum und wir verputzen unsere Sandwiches. Nora war schon lange über den Punkt und konnte nicht einschlafen, da das Licht so grell war und es eiskalt zog. Selbst Raphael fror im Fleecepullover und Jacke noch. Nora schrie zum Einschlafen das Terminal zusammen. Es war ein Kampf bis sie endlich die Kurve bekommen hatte und einschlief. Wir bibberten weiter.

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