Sound(s) good

Bei enzückendem Vogelgezwitscher einschlafen und mit Vogelgesang aufwachen. Die Nächte in den National Parks sind immer etwas Besonderes.

Unsere Sorge, dass wir Nachts im Camper gekocht werden, hat sich als unbegründet erwiesen. Morgens um sieben waren es nur 4,5 Grad. Bereits die Fahrt nach Milford war wunderschön. Der Schnee auf den Bergen glitzerte in der aufgehenden Morgensonne. Spannend war auch die Fahrt durch den archaisch wirkenden Homer Tunnel aus den 30er Jahren.

Wir hatten die erste Tour des Tages auf einem ganz kleinen Boot gebucht, dass nicht nur wie die meisten Anbieter Scenic Touren macht, sondern spezielle Nature Tours. So kamen wir an manche Highlights des Milford Sounds ran, die die anderen nicht hatten.

Wir starteten bei strahlendem Sonnenschein. Allein das ist hier eine Sensation. 5 von 7 Tagen die Woche regnet es hier und zwar so, dass die Regenmenge, nicht wie üblich in Millimetern, sondern mit 6-9 Metern im Jahresdurchschnitt angegeben wird.

Bereits nach kurzer Fahrt gesellte sich eine Delphinfamilie zu uns und surfte auf unseren Bugwellen, ca. zwei Meter waren sie von uns entfernt. Als Nora sie entdeckte, kam sie aus dem „da, da, da“ gar nicht mehr raus. Das war die zweite Sensation des Tages, denn die Delphine sind nur einmal pro Woche da. Motto des Tages: Alles richtig gemacht und Glück gehabt!

Auch an zwei Fellrobbenkolonien kamen wir direkt vorbei.

Der 16 km lange Milford Sound Fjörd ist beeindruckend. Seine Berge reichen bis zu 2700 m hoch und an der tiefsten Stelle geht er nochmal gut 300 m runter.

Immer wieder stürzen sich Wasserfälle in Kaskaden die steilen Fjördhänge hinab und bilden eine bis zu zehn Metern dicke Süßwasserschicht auf dem Salzwasser. Sie absorbiert durch die Sedimente mehr Sonnenlicht und schafft so bei 14-20 Metern Tiefe Bedingungen wie sonst bei 70 Metern Tiefe (Davon haben wir etwas später noch profitiert). Mit unserem Boot fuhren wir direkt unter die 155 m hohen Sterling Falls. Die Gischt prasselte uns ins Gesicht und Nora sog im wahrsten Sinne des Wortes dieses Erlebnis auf wie ein Schwamm.

Im Milford Discovery Centre stiegen wir vom Boot und kletterten einen schwimmenden Stahlzylinder über 10 Meter in die Tiefe zum Unterwasserobservatorium Milford Deep. Wir sahen u.a. Seeigel, Seegurken, Seesterne, Anemonen, Korallen, Muscheln und jede Menge Fische, die sonst in der Tiefsee beheimatet sind. Auch hier kam nicht nur Nora aus dem Staunen nicht mehr raus.

Mit dem nächsten Boot ging es dann zurück zum Anleger. Nora war platt und schlief im Camper sofort ein. So starteten wir direkt Richtung Dunedin, unserem nächsten Zielort. Damit queren wir einmal komplett und kommen von der Tasman Sea an den Pazifik. Die Nacht verbringen wir in Brighton an einem kostenlosen Campingplatz am Meer. Nora hat beim Abendessen reingehauen wie eine Irre und fiel totmüde ins Bett.

Was für ein eindrucksvoller Tag für uns alle.

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